Berichte über Hernán Cortés

 

Bernardino Vázquez de Tapia:

ein Augenzeugenbericht der Conquista Mexikos



Die Eroberung Mexikos 1519-1521 kennt der deutsche Leser nur aus den Übersetzungen der Briefe des Hernán Cortés (später Marqués del Valle de Oaxaca) oder allenfalls der Chronik des Bernal Díaz del Castillo. Doch auch andere Conquistadoren unter Cortés haben ihre Erlebnisse schriftlich festgehalten. Der folgende Bericht stammt von einem der Hauptleute des Cortés und liegt bisher nicht in deutscher Übersetzung vor.



Übersetzt von Felix Hinz

(Diese Übersetzung folgt der Ausgabe Relación de méritos y servicios, México D.F., Antigua Librería Robredo, 1953 und unterliegt dem Urheberrecht.)

Bericht über Leistungen und Verdienste des Conquistadors

Bernardino Vázquez de Tapia,

Bürger und Stadtrat dieser großen Stadt Tenustitlán, México



(ca. 1544)


Erlauchtester Herr:

Ich, Bernardino Vázquez de Tapia, Bürger und Stadtrat dieser großen Stadt Tenuxtitlán México, sage den Befehl Eurer Erlauchten Majestät beachtend, daß ich aus Oropesa stamme, obwohl ich dort selten gewesen bin, und ich bin der Sohn des Pedro Sánchez Vázquez, der Bruder des Doktor Pedro Vázquez de Oropesa, Professor in Salamanca und der Marina Alfonsa de Balboa, der Schwester des Don Francisco Alvarez, Abt von Toro und langjähriger Inquisitor in Reinos und anderen Provinzen und Städten. Bei diesen Verwandten wuchs ich auf, da ich keine Eltern mehr hatte. Alle diese sowie meine Geschwister und meine Großeltern und andere Verwandte dienten sehr der königlichen Krone.

Nach Las Indias setzte ich mit dem Statthalter Pedro Arias de Avila im Jahre 1513 über. Und wir fuhren zur Küste des Festlandes, an jenem Ort, der Goldkastilien genannt wird, wo ich ungefähr zweieinhalb Jahre blieb. Und auf dem Weg in das besagte Land, während der Vorstöße und in bezug auf die Kosten, die mir vom Statthalter und Hauptmann im Dienste seiner Majestät auferlegt wurden, durchlitt ich viele Gefahren und Mühen, ohne daß ich einen Lohn oder eine Kostenerstattung erhalten hätte.

Item. Nach dem Erzählten kam ich auf die Insel Fernandina, die mit anderem Namen Kuba genannt wird, wo ich bei einigen Vorstößen diente, die gegen aufständisches Volk gemacht wurden, das es in einigen Gegenden gab. Und ihr Statthalter, Don Diego Velázquez, gab mir wegen meiner Wesensart und meiner Verdienste Indianerdörfer als Encomienda, damit ich sie nutzte und sie mir dienten.

Nach dem Erzählten, im Jahre 1517, schickte der Statthalter Don Diego Velázquez seinen Neffen, den Hauptmann Juan de Grijalva, mit einer Flotte von vier Schiffen im Dienste Seiner Majestät aus, um Inseln oder neues Land zu entdecken. Ich fuhr in der besagten Flotte als Feldleutnant aller Truppen und der Flotte. Und auf dieser Reise entdeckten wir die Insel Cozumel, und wir gaben ihr den Namen Isla de Santa Cruz, Insel vom heiligen Kreuz, denn dies war der Tag, an dem wir sie entdeckten, und die Küste von Yucatán in der südlichen Gegend bis zur Bahía de Ascensión, der Bucht des Himmelfahrtstages, die wir eben so tauften; und von dort wendeten wir uns weiter, der Küste folgend. An dieser und auf der Insel Cozumel sahen wir große Ortschaften und Gebäude aus Stein. Danach folgten wir der Küste nach Südosten, nach Osten und nach Norden bis zu einem großen Ort, der an der Küste liegt und der Campeche genannt wird. An diesem schifften wir uns aus, und die Eingeborenen lieferten uns eine Schlacht, in der wir in großer Lebensgefahr waren, und der Hauptmann zog sich schwerverwundet mit allen anderen, die wir dort waren, zurück, und ein Soldat und Edelmann war tot. Und dieser Gefahr entkommen fanden wir uns in einer ebenso großen, als wir auf die Schiffe zurückkehren wollten. Das Meer war soweit abgeebbt, daß sie beinahe auf dem Trockenen lagen, umkippten und im Schlamm steckenblieben, daß wir nicht mehr glaubten, daß sie von dort fortkommen, sondern entzwei gehen und daß wir verlassen dort bleiben und verloren sein würden. Nachdem wir von dort aufgebrochen waren, war ein Schiff in schlechtem Zustand, so daß es zusehens absank. Und einen Hafen suchend, an dem wir es abdichten konnten, erreichten wir einen, dem wir den Namen Puerto Deseado, ersehnter Hafen, gaben, wo wir einige Tage waren und das besagte Schiff abgedichtet wurde.

Nachdem wir weitergefahren waren, entdeckten wir das Land von Nueva España, Neuspanien, und erreichten den Fluß Tabasco, dem wir den Namen Río de Grijalva, Grijalva-Fluß, gaben. Und mit den Schiffen drangen wir in den Fluß ein und sahen den Ort Tabasco, wo wir an Land gingen, und im Namen Seiner Majestät wurde Besitz ergriffen. Danach fuhren wir die Küste entlang und sahen das Land von Neuspanien, bis wir die Isla de Sacrificios, die Opferinsel, und den Hafen von San Juan de Ulúa, dem heiligen Johannes von México, erreichten. Hier schifften wir uns aus und blieben viele Tage, und wir erhielten Nachricht von der großen Stadt México und von anderen Städten und Provinzen dieses Landes sowie von der Güte und dem Reichtum desselben. Und von dort brachen wir auf und fuhren weiter, bis wir den Hafen von Villa Rica erreichten; und von dort aus folgten wir der Küste und sahen einen großen Ort, dem wir den Namen Almería gaben, und von dort aus entdeckten wir einen großen Fluß, den wir San Pedro y San Pablo, Heiliger Peter und Heiliger Paul, nannten, von wo aus mehr als 30 Kanus herauskamen. Und als wir dort angekommen waren, ging uns der Proviant aus, und die Meeresströmungen waren sehr stark, und die Piloten und Seeleute, die fürchteten, daß die Strömungen uns zerbrechen würden, so daß wir nicht würden wenden können und an Hunger sterben müßten, überzeugten den Hauptmann Juan de Grijalva, daß wir umkehrten. Und so machten wir es an jenem besagten Fluß, nachdem wir in vielen Gegenden des Landes gewesen und an Land gegangen waren und von ihm für Seine Majestät und in Ihrem Namen Besitz ergriffen hatten. Und jedes Mal, wenn wir an Land gehen mußten, war ich der erste, der mit der Fahne und meinen Fahnen-Kameraden an Land ging, und dies während der besagten Entdeckung wie auf dem Rückweg, indem wir viele Gefahren durchlitten und uns sowohl an Land als auch auf dem Meer abmühten, denn viele Male, während wir zur See fuhren, liefen wir mit den Schiffen auf Sandbänke oder Felsen auf, und manchmal brachen Planken des Unterschiffs, und wir gingen in die Bilge und sahen unter großen Gefahren nach dem Schaden. Und bei anderen Gelegenheiten durchlitten wir großen Hunger und Durst, wenn Proviant oder Wasser fehlten, und weil wir dem abhelfen wollten, fuhren wir zum Land und stiegen aus, wo es eine große Menge an Indianerkriegern gab, die uns verborgen geblieben waren. Und wir waren kurz davor, das Leben zu verlieren. Und Gott sei Dank gingen sie auseinander, und wir nahmen Wasser auf, und auf einigen Maisfeldern, auf die wir stießen, ernteten wir viele Lasten von Maiskolben, mit denen wir den Hunger bekämpften. Und unter diesen Mühen und Gefahren kehrten wir Gott sei Dank zurück. Bei all diesem und während der gesamten besagten Entdeckung war ich wie gesagt Feldleutnant.

Nach dem Erzählten, gegen Ende des Jahres 1518, ging ich mit der Flotte, in der der Marqués del Valle als Feldhauptmann oder Major mitkam, um dieses Land zu erobern und zu besiedeln. Und wir kamen zur Insel Cozumel, und wir eroberten und befriedeten sie. Und während wir dort waren fand sich Jerónimo de Aguilar ein, ein Spanier, der seit langer Zeit im südlichen Teil Yucatáns in den Händen der Indianer war und der uns sehr zum Vorteil gereichte, weil er die Sprache jenes Landes beherrschte. Und danach verließen wir die Insel Cozumel und fuhren an der Küste Yucatáns entlang, und gingen an einigen Stellen an Land und erreichten den Río Grijalva und drangen mit den Schiffen in ihn ein und gingen an Land. Und obwohl der Marqués zahlreiche Warnungen gab und Proklamationen gegenüber denen des Ortes Tabasco verlesen ließ, der sehr nahe der Stelle war, an dem wir an Land gegangen waren, auf daß sie uns freiwillig in den Ort einziehen ließen, damit wir uns ausruhen und Wasser aufnehmen könnten, und daß wir ihnen die Lebensmittel, wenn sie uns welche brächten, bezahlen würden, nutzte dies nichts, weil der Ort nur vom Meer aus betreten werden konnte, und sie hatten ihn so stark befestigt, daß sie glaubten, daß wir ihn nicht würden erstürmen können. Und in dieser Beziehung waren sie so überheblich, daß sie dem Marqués sagten, daß sie viele Worte für Frauenkram hielten und daß er die Worte sein lassen und wie ein Mann mit den Händen arbeiten solle. Der Marqués, beschämt durch diese Worte und durch den Umstand, daß sie uns auf dem Strand festhielten, auf dem sie die Toten begruben, der von der Art eines Hügels war, dicht und mit vielen Sümpfen und Morästen, suchte einen Weg, der über Land zu dem Ort führte und ließ die Boote der Schiffe bewaffnen und die Hälfte der Truppe in die Boote steigen. Und er schickte die andere Hälfte über den Weg, den sie vor Tagesanbruch gefunden hatten. Und mit der Artillerie, die sich auf den Booten befand, und vielen Armbrüsten und Arkebusen lieferte er dem Ort eine Schlacht. Aber sie waren so stark befestigt, daß sie sich kämpfend mit solch vielen Arten von Waffen verteidigten, daß wir nicht eindringen konnten, bis wir sie vor unseren Schwertern hatten.

Nachdem wir in den Ort eingedrungen waren, hatten wir zwei andere sehr wilde Schlachten mit ihnen, und sie waren kurz davor, uns zu töten. Und wir wären große Gefahr gelaufen, wenn die Pferde nicht gewesen wären, die wir von den Schiffen geholt hatten. Und da wurde ein großes Wunder gesehen: Während wir in der Schlacht in großer Gefahr waren, wurde jemand auf einem Schimmel kämpfend erblickt, der die Niederlage der Indianer verursachte. Dieses Pferd war nicht unter denen gewesen, die wir bei uns hatten. Schließlich besiegten wir sie und sie lebten in Frieden und brachten Geschenke und gelobten Gehorsam gegenüber Seiner Majestät. Und zusammen mit gewissen anderen Indianerinnen, die sie uns als Geschenk gaben, gaben sie uns eine, die die Sprache von Neuspanien und diejenige von dem Land Yucatán beherrschte, wo Jerónimo de Aguilar gewesen war, der Spanier, den ich erwähnte. Und als sie feststellten, daß sie sich gegenseitig verstanden, waren sie während aller Ereignisse die Dolmetscher. Und in diesem Ort Tabasco wählte der Marqués Offiziere aus und ernannte sie, damit sie ihr Amt innehätten und es so versähen, wie das Interesse Seiner Majestät es erforderte. Und unter diesen wurde ich zum Factor Seiner Majestät, zum Verwalter der Sachwerte, ernannt.

Nachdem wir diese befriedet zurückließen, fuhren wir weiter und erreichten den Hafen von San Juan de Ulúa, wo wir uns ausschifften und damit begannen, die Dörfer jener Provinz zu befrieden, die sich nahe dem Meer befanden und mit denen wir viele Kämpfe hatten, bis wir sie befriedeten. In diesen Kämpfen und in jenen davor, in Tabasco und Cozumel und anderen Gegenden diente ich, indem ich Truppen führte. Danach beschloß der Marqués, sich niederzulassen und das Land im Namen Seiner Majestät zu besiedeln und Orte zu gründen und Rats- und Stadtratsherren auszuwählen und zu ernennen. Und er machte mich zu einem der Stadträte. Und als ein solcher Stadtrat unter den ersten und vom ersten Ort, der errichtet wurde und sich Villa Rica nannte, sowie als Verwalter der Sachwerte und Beamter Seiner Majestät war ich einer von denen, die als Boten und Bevollmächtigte zu Seiner Majestät geschickt wurden, die Euch wissen ließen, was in diesem Land unternommen und wie es im Namen Seiner Majestät besiedelt wurde. Mit mir reisten Puerto Carrero und der Adelantado Don Francisco Montejo.

Nach dem Erzählten wollte der Marqués ins Landesinnere vordringen und den Ort gut mit Truppen belegt zurücklassen, damit das Land der Provinz sicher sei. Mit 300 der tapfersten Fußsoldaten und 13 Reitern drang er ins Landesinnere vor, bis er die große Stadt Tenuxtitlán México erreichte und in sie einzog. Ich war einer von den 13 Reitern, und während des ganzen Weges, bis zu den ersten zu Tlaxcala gehörigen Dörfern, vier Wegstunden von der Hauptstadt der besagten Provinz Tlaxcala entfernt, durchlitten wir viele Mühen und Gefahren, weil wir das Land nicht kannten, aufgrund von Treffen mit Indianerkriegern und weil wir nichts zum Essen fanden, so daß wir großen Hunger litten. Aber als wir das Land und die Orte Tlaxcalas erreichten, verdoppelten sich unsere Mühen und die Gefahren. Denn als wir dort ankamen, töteten uns weniger als 20 Indianer, auf die wir stießen und die die Heere Tlaxcalas als Spione und Kundschafter geschickt hatten und die wir lebend fangen wollten, um ihre Sprache zu beherrschen, zwei Pferde und verwundeten andere, unter diesen einige Spanier zu Pferd. Später kam eine Armee von mehr als 20.000 Mann, wohlgerüstet und bewaffnet. Und noch während sie eintrafen, ohne auch nur einen Moment innezuhalten, warfen sie sich wie Hunde zwischen uns, was uns harte Arbeit und Gefahr verursachte. Und Gott sei Dank töteten wir ihren Feldherrn, nachdem wir mehr als zwei Stunden gekämpft hatten, und besiegten sie. Und sie nahmen ihn tot bei den Schultern und zogen sich zurück und ließen von uns ab, die wir Gott nicht wenig dafür priesen, daß sie von uns abgelassen hatten, und die wir in so großer Gefahr gewesen waren. Alle Pferde, oder die meisten, waren verletzt und ebenso viele von uns, ohne daß wir eine Medizin gewußt hätten oder wie wir uns hätten kurieren können - weder die Pferde noch uns -, auch nicht, was wir hätten essen können, obwohl wir gut gearbeitet hatten. Und wir schliefen unter großer Vorsicht auf jenem Feld. Am nächsten Morgen brachen wir in geschlossener Ordnung nach Tlaxcala auf, und obwohl es früh am Morgen war, zwei Stunden nach Sonnenaufgang, stießen wir auf so viel Kriegsvolk, daß sie die Felder bedeckten. Und sie begannen, von allen Seiten an uns heranzurücken. Und als der Marqués zu einigen der Hauptleute sprechen wollte, um ihnen seine Proklamationen und Vorhaltungen zu machen, wollten sie nicht zuhören, und ein Hauptmann von ihnen begann, gewisse Indianer aus Cempoala zu beleidigen, die dort waren und mit uns zogen. Er sagte ihnen, sie seien Verräter und Schurken, weil sie mit uns kamen und uns führten. Ein Cempoalteke antwortete ihm und sagte, daß sie die größeren Verräter seien, weil sie, ohne daß wir ihnen Böses getan hätten, zum Krieg gerüstet gegen uns ausrückten. Und darüber verloren sie die Fassung, und sie gingen aufeinander mit ihren Schwertern und Schilden und anderen Waffen los und versetzten sich so viele Schläge, bis der Unserige aus Cempoala den anderen besiegte und sich anschickte, ihm den Kopf abzuschneiden, was wir als ein gutes Zeichen auffaßten und uns Veranlassung dazu gab, unseren Mut zu stärken. Später stürmten die Feinde herbei, um ihrem Hauptmann zu helfen; andere begaben sich zu uns und umringten uns wie den Stier in der Arena, und sie heizten uns von allen Seiten so ein, daß wir uns nicht schützen konnten und in große Gefahr kamen, bis wir zu Pferd an einer Stelle durchbrachen, wo wir sie zwangen, Platz zu machen, obwohl die Menschenmenge so groß war, daß sie uns überall einschloß und wir keine Zeit zum Verschnaufen hatten. Und so kämpften wir den ganzen Tag lang bis zum Abend als wir - noch immer kämpfend - eine Tempelpyramide sahen, die ein Haus ihrer Götzen war, und der Marqués befahl, daß wir dorthin gehen sollten, obwohl uns auf dem Weg dorthin keine Leute fehlten, mit denen wir zu kämpfen hatten, und sie mit Kriegsvolk voll besetzt war. Wir eroberten sie, und der Marqués richtete sich in der Tempelpyramide ein, und wir schlugen das Lager rundherum um die Tempelpyramide sowie in einigen Häusern auf, die sich dort befanden, und wir gelangten dahin, daß wir blieben, um auszuruhen und zu essen, wenn wir etwas zum Essen hatten. An diesem Ort waren wir mehr als 30 Tage, dergestalt, daß jeden Tag mehr als 80.000 Männer über uns herfielen, und alle weiteren Tage brachten sie uns in große Gefahr, weil die Reiter ausritten, um mit ihnen auf dem Feld zu kämpfen, und das Fußvolk kämpfte im Lager oder in der Umgebung desselben. Und einige Male kamen sie des nachts über uns, weil sie sich sagten, daß nachts die Pferde nichts sehen könnten. Und wenn es keine Pferde gab - wegen der Fußsoldaten machten sie sich keine großen Sorgen. Und als sie das erste Mal nachts kamen, ritten wir zu zweit auf das Feld zu ihnen hinaus, und sie bekamen große Angst und flohen. Und als der Marqués das sah, befahl er, daß wir nachts ausrückten. Wir betraten große Ortschaften und legten Feuer, und als wir unachtsam waren, schadeten sie uns sehr. Und während wir den Krieg mit ihnen auf diese Weise führten, daß wir große Mühen und Gefahren hatten, rieten einige indianische Edelmänner dem Marqués, zum Meer zurückzukehren, denn sie prophezeiten den letztlichen Preis, daß wir dort alle sterben würden. Und der Marqués sagte, daß er lieber sterben als einen Fuß zurücksetzen wollte. Schließlich, als sie erschöpft waren, begannen sie Gott sei Dank, den Frieden auszuhandeln. Zu dieser günstigen Zeit kamen dort Botschafter dieser großen Stadt México und Montezumas an und sagten, daß sie auf sein Geheiß kämen, weil er vom Krieg gehört habe, den sie uns lieferten, und daß sie uns einige Pferde getötet und viele von uns verwundet und uns schlecht behandelt hätten, was Montezuma bedrückt habe. Und er habe sie geschickt, damit er, falls wir einer Sache bedürften und wenn wir es wünschten, Kriegsvolk zu unserem Entsatz aussende. Der Marqués und wir alle freuten uns wegen der Gefahr und der Mühe, in denen wir gewesen waren und von denen wir noch nicht befreit waren, über diese Botschaft. Und obwohl jene Botschafter mehr zu dem Zweck gekommen waren, Kunde darüber einzuholen, was für eine Art Menschen wir waren, was wir machten und wie es uns mit den Tlaxcalteken erging, freuten wir uns dennoch über ihr Kommen.

Und wegen der besagten Gesandten erwachte im Marqués das Begehren, seinerseits Botschafter zu Montezuma zu schicken, weil es ihm schien, daß dies sehr nützlich und notwendig sei, sowohl um sich Montezumas zu versichern als auch, damit diejenigen, die gingen, das Land, die Wege, die Städte und Orte, die es gab, sahen und kennenlernten, auf daß sie Rat und Bericht über das, was sie gesehen hatten, geben konnten. Während der Marqués diesen Wunsch hegte, äußerte er einige Male öffentlich, daß, wenn es da zwei Söhne oder Brüder gebe, die er sehr liebte, er sie als Gesandte zu Montezuma schicken würde. Ich verstand den Wunsch des Marqués und bot mich an zu gehen, was er mir sehr dankte, und er akzeptierte mein Angebot. Danach bot sich auch Don Pedro de Alvarado an, und der Marqués war damit einverstanden, daß wir beide gingen. Er gab uns Instruktionen darüber, was wir zu tun hatten, sowie Dinge aus Kastilien, damit wir sie Montezuma überbrächten. Und obwohl wir beide Pferde besaßen, befahl er uns, sie zurückzulassen, und daß wir zu Fuß gingen, denn, wenn sie uns töteten, würden sie nicht verloren gehen, da ein Reiter zu Pferd mehr wert war als 300 Fußsoldaten. Wir verließen das Lager, um unseren Weg zu gehen, auf dem uns die Gesandten Montezumas führten. Wir reisten zur Stadt Tlaxcala, in der wir sicher waren, da der Frieden bereits ausgehandelt war. Den Bewohnern der Stadt Tlaxcala schien es, als sie sahen und verstanden, daß wir als Gesandte zu Montezuma gingen, dessen Erzfeinde sie waren, daß Montezuma und seine Untertanen mit unserem Gang unsere Freunde werden müßten, und wenn sie und wir Freunde seien, würden sie selbst vernichtet. Sie kamen darin überein, daß sie sich damit behalfen, uns zu ermorden, und damit es nicht schien, daß sie uns getötet hätten, beschlossen sie folgende List: Wir mußten von Tlaxcala zu der Stadt Cholula wandern, die uns von dort aus führten; die Cholulteken waren Freunde und Verbündete Montezumas und seiner Untertanen und die Tlaxcalteken und die Cholulteken große Feinde, und jeden Tag kämpften die einen gegen die anderen. Es erschien viel bewaffnetes Kriegsvolk der Tlaxcalteken und führte das Vorhaben, als wir vorbeizogen und unserem Weg folgten, an einem reißenden Fluß aus, der sich zwischen den Bergen Tlaxcalas und Cholulas befindet. Sie verheimlichten uns eine Brücke, die es gab, und ließen uns den Fluß überqueren, und während dieser Flußüberquerung wollten sie uns ertränken, wenn die Gesandten Montezumas, die mit uns gingen, es nicht durchschaut und verhindert hätten. Später, als wir unserem Weg folgten und als wir bereits nahe der Grenzen von Cholula waren, erschien viel Kriegsvolk beidseits unseres Weges, und sie begannen zu rufen und Zeichen zum Angriff zu machen. Die Cholulteken, die sich in ihren Dörfern und auf ihren Feldern befanden, eilten daraufhin mit ihren Waffen herbei, und die einen begannen mit den anderen zu kämpfen. Die Absicht und das Vorhaben der Tlaxcalteken war es, uns zu töten während sie mit den Cholulteken kämpften, die Schuld von sich zu weisen und zu sagen, daß die Cholulteken uns in ihrem Land getötet hätten. Die Gesandten Montezumas durchschauten den Verrat und schickten Botschafter ab, die zu den Cholulteken zurückkehrten und ihnen anzeigten, daß wir dorthin kämen. Und in sehr kurzer Zeit kam viel Volk heraus, um die Tlaxcalteken daran zu hindern, uns zu töten. Die Botschafter kamen zurück und gaben Rat, und die Gesandten Montezumas, die mit uns gingen, überzeugten uns, daß wir uns sehr beeilen sollten, und so rannten wir los, so schnell wir konnten, und wenn wir nicht so schnell liefen wie sie wollten, faßten sie uns an den Handgelenken und machten uns schneller laufen als wir eigentlich konnten. In diesem Augenblick war bereits viel Volk herausgekommen, und sie kämpften überall sehr wild. Und sie kamen heran und erreichten uns fast, um ihren verwerflichen Plan auszuführen, so daß wir in nicht geringer Gefahr waren. Gott sei Dank sahen wir zwei Gruppen von Kriegern, die in großer Eile liefen, auf dem Weg nach Cholula daherkommen, ohne auf die Kämpfenden zu achten, bis sie uns erreichten. Sie öffneten sich und nahmen uns in die Mitte, und damit waren wir gerettet. Und sie brachten uns bis nach Cholula, und die anderen kämpften um die Ausführung ihres Verrats gänzlich betrogen weiter. Von Cholula aus brachten sie uns nach Guaquichula, und weil die Bewohner von Guaquichua Freunde und Verbündete der Tlaxcalteken waren und wir zum großen Teil durch das Land und Ortschaften von Guajotzingo gehen mußten, verließen die Gesandten Montezumas, die mit uns gingen, aus Furcht, daß sie zu uns ausrückten und uns töteten, den Weg, und ohne Pfad führten sie uns einige Berge und Ebenen durchquerend und umgehend, so daß wir unter großer Mühe in Guaquichula anlangten. Von dort aus brachten sie uns nach Tochimilco, dem Dorf, daß Juan Rodríguez de Ocaña gehörte; von dort nach Tetela, dem Dorf, das Pedro Sánchez gehörte; von da nach Tenantepeque, dem Dorf des Francisco de Solís; von dort nach Ocuituco, dem Dorf, das dem Herrn Bischof von México gehörte; von dort nach Sumiltepeque, einem Dorf, das Escobar gehörte; von dort aus nach Chimaloacán; und von dort nach Ameca Meca; und von da nach Tezcuco, wohin Montezuma sieben Würdenträger schickte, unter denen sich sein Sohn Chimalpopoca sowie ein Bruder, der derjenige war, der den Krieg begann, und andere befanden. Und sie sagten uns, daß Montezuma unpäßlich war und in einer Stadt, die von Wasser umgeben war, daß wir sie weder betreten noch sie ohne große Gefahr für uns sehen konnten, daß wir umkehren sollten, und daß hier von ihnen drei Würdenträger mitkommen würden, die mit uns gehen würden, um mit dem Capitán, dem Hauptmann, zu sprechen. Und angesichts dieser Umstände und daß ein Beharren vergebens wäre, kehrten wir auf dem gleichen Weg zurück. Ich glaube gern, daß Montezuma dorthin kam, um uns zu sehen. Auf diesem Weg erfuhren wir viele Mühen und Gefahren. Und unser Kommen war sehr vorteilhaft, weil sie den selben Weg, den sie uns führten, später [nicht zu kenne vorgaben und] darauf beharrten, daß sie keinen anderen Weg nach México kennten und daß dort der Marqués und wir gehen müßten, wenn wir nach México gingen. Und wenn das so gewesen wäre, hätten wir uns in großer Gefahr befunden, weil dies der schlechteste und in bezug auf Gräben und tiefe Schluchten der gefährlichste Weg ist, den sie auf Treppen hinab- und hinafsteigen, und diese Pfade sind so abschüssig, daß 20 Indianer ausreichen, um eine Pfad zu verteidigen und uns alle zu töten. Wir erreichten Tlaxcala und fanden den Marqués und die ganze Truppe, die bereits den Frieden ausgehandelt und geschlossen hatten. Wir erzählten von unserer Reise, und es bekümmert ihn, weil sie uns nicht bis nach México hatten kommen lassen. Und die Gesandten Montezumas, die mit uns kamen, richteten ihre Botschaft aus. Und sie sagten ihm, daß Montezuma sein Freund sein wolle, denn es ginge ihm schlecht und er sei in einer Stadt, die von Wasser umgeben wäre, so daß man sie nicht betreten könne, und in einem sehr unfruchtbaren Land, so daß es nicht zu Essen gäbe. Und daß er ihn bitte, nicht dorthin zu gehen. Den Marqués bekümmerte dies sehr, während er desto mehr Lust hatte, vorwärtszugehen und México zu sehen, je mehr Unannehmlichkeiten sie nannten. Und so brachen wir, nachdem die Angelegenheiten in Tlaxcala geregelt und in Ordnung und Einklang gebracht worden waren, von Tlaxcala auf, um nach zu Cholula zu gehen, und es ist eine kleine Strecke, die in weniger als einem Tag bewältigt werden kann, und ein wenig weiter als nach der Hälfte des Weges richteten wir uns diese Nacht im Feld zum Schlafen ein. Und wir bemerkten, daß die Cholulteken böse Absichten hatten, und die sehr guten Wege, die Don Pedro de Alvarado und ich gesehen hatten, als wir hin und von dort zurückgingen, hatten sie gesperrt und andere sehr schlechte neu angelegt. Wir gingen nach Cholula, und sie führten uns zum Lagern in Unterkünfte, die sehr schlecht und allesamt verfallen waren, während sie Don Pedro de Alvarado und mich in anderen sehr guten Unterkünften untergebracht hatten. Wir erzählten dies dem Marqués, und der wollte dann nicht mehr dort lagern, sondern in jenen Unterkünften, in denen wir gelagert hatten, was die Cholulteken widerwillig akzeptierten. Und sie wollten uns weder Essen bringen noch Mais für die Pferde, sondern alles Volk hatte schlechte Absichten. Und als der Marqués all diese Dinge sah, fürchtete er einen Verrat und befahl, daß jedermann sehr wachsam sei, und während er mit großer Umsicht Erkundigungen einzog, erfuhr er, daß dort nahe bei Cholula eine Garnison der Mexica lag. Nachdem sich dies bestätigt hatte, entschied er, sowohl die einen als auch die anderen zu schlagen, bevor sie uns angriffen, während wir schliefen. Und so wurde es gemacht, obwohl es nicht ohne Gefahr für uns war. Und so wurde es mit Hilfe der Tlaxcalteken gemacht, die uns wegen der Freundschaft, die sie mit uns geschlossen hatten, unterstützten, und die Stadt Cholula wurde zerstört, obgleich sie rasch wieder aufgebaut und besiedelt wurde. Ab Cholula ging der beste Weg, den es nach México gab, denn Don Pedro de Alvarado und ich informierten ihn darüber, daß es nicht ratsam sei, dort zu gehen, wo wir gegangen waren. Und schließlich machten wir uns auf, damit wir schließlich auf einem Weg seien, der zwischen dem Vulkan und der schneebedeckten Ebene durchgeht. Und so gelangten wir am selben Tag, an dem wir Cholula verließen, an einen Weiler im Gebiet Guajotzingos, den wir Los Ranchos nannten. Und am nächsten Tag stiegen wir auf die Hochebene hinauf zwischen die Vulkane und die schneebedeckte Ebene, und in jener Nacht wurde dort Kriegsvolk bemerkt, und wir fürchteten, daß sie uns angreifen würden. Am nächsten Tag stiegen wir die Ebene hinab una gelangten nach Amecameca, wo wir zwei oder drei Tage waren. Von dort aus gingen wir am nächstenTag nach Tulcingo, und am nächsten Tag waren wir zur Essensstunde in Netlavaca, wo der Marqués, der uns zu Essen geben wollte, sah und erwog, daß, um in jenen Ort zu gelangen, wir über viele Brücken hätten eintreten müssen, und um ihn zu verlassen, hätten wir ihn über ebensoviele verlassen müssen. Und daß sie uns dort abschneiden konnten, indem sie eine oder zwei auf der einen Seite und andere zwei auf der anderen Seite fortnahmen oder zerschlugen, und daß sie uns dann hätten töten können - so wie gesagt wird, daß die Indianer beschlossen hätten, es auszuführen, während wir äßen. Er beschloß folglich, daß wir ohne zu essen abrückten, und so wurde es gemacht, und wir kamen zum Schlafen nach Ixtapalapa, wo es auch deutliche Indizien und Anzeichen dafür gab, daß sie uns töten wollten, nur, daß sie sich nicht getrauten anzugreifen, weil Gott, Unser HERR, es so wollte und weil wir sehr wachsam, vorsichtig und auf Sicherheit bedacht waren. Am nächsten Tag betraten wir México und waren mehr oder weniger acht Monate lang bis zur Ankunft des Pámfilo [sic] de Narváez darin. Während dieser Zeit geschahen große Dinge, die ich fortlasse, um nicht zuviel zu berichten. Und als er an Land gegangen war, hielt der Marqués es für notwendig, die Stadt zu verlassen und zu gehen, um sich mit dem besagten Narváez zu treffen. Und er ließ in ihr Don Pedro de Alvarado und die Beamten des Königs, von denen ich einer war, und weitere 130 Mann zur Bewachung der Stadt und Montezumas und der Schätze Seiner Majestät, die eingesammelt worden waren, zurück. Während der Marqués sich an der Meeresküste im Kampf mit Narváez aufhielt, rebellierten die Stadt und das Umland, und sie griffen uns an und lieferten uns einen sehr grausamen Krieg, in dem sie einige Spanier töteten und alle uns übrigen verwundeten. Und viele Tage lang wurden wir belagert und durchlitten viele Mühen und Gefahren. Und eines Tages, als sie uns sehr heftig bestürmten und uns in große Gefahr brachten, weil sie an zahlreichen Stellen auf uns eindrangen und uns die Tore der Befestigung, in der wir uns befanden, verbrannt hatten, und wir alle erschöpft und verwundet waren, daß nicht viel fehlte, daß sie uns gänzlich die Köpfe abgeschnitten hätten, legten sie Feuer an das Tor. Und plötzlich zogen sie sich zurück und ließen von uns ab, ohne weiter zu kämpfen, was eine große Erholung für uns darstellte, weil wir unsere Leben schon aufgegeben hatten und nicht annahmen, daß sie sie uns schenken würden. Und als wir später Indianer der Oberschicht, die militärische Anführer waren, fragten, warum sie von uns gelassen hatten, als wir in solch einer Bedrängnis und Gefahr waren, sagten sie, daß sie in dem Augenblick, als sie zu uns hereinbrachen und uns so zusetzten, eine Frau aus Kastilien gesehen hätten, die sehr schön war und wie die Sonne leuchtete, und daß sie ihnen mit den Händen Staub in die Augen geworfen habe. Und als sie eine solch seltsame Sache sahen, zogen sie sich zurück und flohen und entfernten sich und ließen von uns ab. So hatten wir bis der Marqués zurückkehrte viel Arbeit und Hunger, denn weder gaben sie es uns noch wagten wir, herauszukommen, um etwas zu suchen oder zu kaufen.

Als der Marqués mit den Truppen, die er mitgenommen hatte, und sehr vielen von denen, die Narváez gebracht hatte, und vielen Pferden und viel Artillerie ankam, erhoben sich in dieser Stadt währenddessen und am folgenden Tag die Indianer wieder und überzogen uns mit grausamem Krieg. Und in den ersten Treffen starben und töteten sie, obwohl viele Indianer starben, einige Spanier und Pferde, und sie legten Feuer an die Befestigung und Unterkunft, wo wir uns befanden, das zwei Tage lang brannte ohne daß wir es hätten löschen können. Wir hatten Hunger und litten großen Mangel an Nahrungsmitteln, um zu essen. Und obwohl sie zahlreiche Kriegslisten anwendeten und uns auf viele und unzählige Arten beleidigten, hielten die Indianer und die Spanier sich sehr gut und kämpften tapfer, und alles nutzte nichts. Der Marqués beschloß, Montezuma, der in unserer Gesellschaft und in unserer Unterkunft war, zu bitten, daß er zu seinem Volk und seinen Untertanen spreche, daß sie von jenem Krieg und Streit, den sie gehabt hätten, ablässen, denn es täte ihm leid, daß so viele von ihnen stürben, und es bedrückte ihn sehr, weil er keine Lust hatte, sie zu töten oder ihnen Schlechtes zuzufügen. Der Montezuma sagte zum Marqués, daß er ihn wegen dieses seines guten Willens schätze, und daß er freudig zu ihnen sprechen würde. Und dann ging er auf eine Dachterrasse, um zu ihnen zu sprechen, und der Marqués teilte ihm einige Edelmänner zu, damit sie auf ihn achtgäben und ihn schirmten, damit sie ihm nicht von unten einen Pfeil oder irgendeinen Speer oder ein Schleudergeschoß, die sie alle zum Schießen verwendeten, versetzen könnten. Und obwohl diejenigen, die mit Montezuma gingen, sehr auf das, was der Marqués ihnen gesagt hatte, achtgaben, hörten sie, als sie mit Montezuma an der Brüstung der Dachterrasse ankamen und er seine Stimme erhob, damit sie ihm zuhörten, ihm weder zu noch verstanden sie ihn, denn da war eine große Menschenmenge. Und als sie jene Gruppe von Leuten auf der Dachterrasse sahen, richteten sie dort alle ihre Waffen auf die Leute, und so sehr sie den Montezuma auch schützten, vermochten sie es doch nicht so gut, daß sie ihn nicht mit einem mit einer Schleuder geworfenen Stein mitten auf die Stirn trafen, so daß er sein nahes Ende fühlte. Er wurde in seine Unterkunft gebracht, und als der Marqués davon erfuhr, bekümmerte es ihn außerordentlich. Und darauf kam er, um ihn zu sehen und sorgte dafür, daß er behandelt würde und tröstete ihn viel, indem er ihm zu verstehen gab, wie sehr ihn sein schlimmer Zustand schmerzte. Montezuma dankte ihm und sagte dem Marqués, daß er sich nicht grämen solle und sich auch nicht die Mühe machen sollte, ihn zu kurieren, da er tödlich verletzt sei und nicht leben könne und bald sterben werde; und daß er sich vom Marqués die Gunst ausbat, daß dieser seinen Sohn Chimalpopoca fördere und auf ihn achte, der sein Erbe war und der der Herr werden müsse, und er bat ihn inständig, daß er ihm die Dienste und guten Taten, die er ihm hatte angedeihen lassen, dadurch vergälte, daß er seinem Sohn Wohltaten erwiese und ihn förderte. Der Marqués versprach dies und sagte, daß dies nicht nötig sei, daß Gott ihm Gesundheit geben würde und Er ihm und seinem Sohn die guten Taten, die er ihm und den Spaniern erwiesen hatte, und ebenso die Dienste an Seiner Majestät und den guten Willen, den er bewiesen hatte, vergälte. Innerhalb von zwei oder drei Tagen starb er. Und weil der Marqués und all wir anderen so sehr mit dem Krieg beschäftigt waren, wurde es nicht bemerkt und traf uns als ein unvorhergesehenes Unglück. Und es geschah, daß wir ihn, nachdem Montezumas Tod entdeckt worden war, in einen Sack legten und ihn einigen von jenen Indianern gaben, die Montezuma dienten, damit sie ihn forttrugen. Als das Kriegsvolk dies sah, glaubten sie, daß wir ihn getötet hatten, und in jener Nacht ließen sie alle großen Jammer verlauten, und mit großen Zeremonien verbrannten sie den Körper und erwiesen ihre Ehrerbietungen. Aber vom nächsten Tag an kämpften sie sehr wohl mit Ingrimm, sehr viel wilder und grausamer von jetzt an - so sehr, daß der Marqués, als er ihre Hartnäckigkeit sah, zu ihnen zu sprechen versuchte. Und sie wollten keinen Vergleich akzeptieren, sondern sagten, daß sie nicht aufhören würden, bis sie uns alle getötet hätten, und obwohl 800 von ihnen fielen, um einen von uns zu töten, hätten sie uns früher aufgerieben als wir sie, und das wußten wir. Als der Marqués sah, wieviel wir während der Tage, in denen wir gekämpft hatten, getan haben, und wie bedrängt wir waren und mit wieviel Gefahr und unter wieviel Hunger und Nahrungsmittelknappheit, beschloß er, die Stadt zu verlassen und auf das Feld hinaus zu rücken. Und er befahl, einige tragbare Holzbrücken zu bauen, um einige gewisse Kanalstellen zu überqueren, die [i.e. die Brücken über diese Kanalstellen] die Indianer niedergerissen hatten. Und um sicherer hinauszugelangen, befahl er, daß wir in einer Nacht, um Mitternacht, ausrückten. Obwohl die Indianer schliefen, waren sie nicht so sehr ohne Wachsamkeit, daß sie nicht darauf zu uns kamen und, einige in Kanus vom Wasser aus und andere von Land aus, begannen, über uns herzufallen, was, da es Nacht war, eine jammervolle und grauenhafte Sache war, was da passierte. Man sah und hörte diejenigen, die starben. Und zur dritten oder vierten Stunde des Tages erreichten wir, der Marqués und wir, die wir entkamen, alle verwundet und so des kämpfens sterbensmüde, fast wie die, die gestorben waren, eine Tempelpyramide der Götzen, zwei Wegstunden von México, die Santa María de los Remedios genannt wurde. Der Marqués befahl eine Musterung und die Feststellung derjenigen, die entkommen waren und dort waren. Es wurden 425 Männer festgestellt sowie 23 Pferde, alle verwundet. In México hatte es zusammen mit den Truppen, die der Marqués mitgebracht hatte, mehr als 1.000 oder 1.100 und mehr als 80 Pferde gegeben. Alle übrigen starben, ganz zu schweigen von der großen Menge, die sie in anderen Gegenden und auf den Wegen töteten. Als der Marqués die Menge an Leuten und Pferden sah, die er verloren hatte, und daß diejenigen, die ihm verblieben, alle verwundet waren, beschloß er, den Weg nach Tlaxcala zu nehmen, weil er sie als Freunde verlassen hatte und als solche hatten sie sich gezeigt. Und an jenem Krieg hatten sich 2.000 oder 3.000 von ihnen eingefunden, die mit dem Marqués gekommen waren, und eine große Zahl oder fast alle waren gestorben. Auch der Sohn und zwei Töchter Montezumas und viele Indianer ihrer Dienerschaft und Indianerinnen, die bei den Spaniern gewesen waren, starben. Und alle Schätze und Reichtümer seiner Majestät und der Spanier, die sie während der Zeit, in der sie in diesem Land gewesen waren, gehabt hatten, gingen verloren.

Wir brachen von dort am nächsten Tag zwei Stunden vor Sonnenaufgang auf, und obwohl wir sehr früh aufstanden, trafen wir daraufhin auf indianisches Kriegsvolk, die darauf begannen, uns einzuschließen und auf uns einzudringen. Und da wir alle verwundet und von den vergangenen Tagen so verängstigt waren und so viele Schmerzen hatten und sie uns sehr bedrängten, glaube ich, daß sie uns, wegen der besagten Umstände und weil es Nacht war, besiegt und alle getötet hätten. Und so verging kein Tag von den mehr als 10 oder 12 Tagen, die wir benötigten, um Tlaxcala zu erreichen, an dem nicht eine große Zahl von Kriegern auf uns eindrangen, so daß wir viele Tage eingeschlossen und kurz davor waren, verloren und alle tot zu sein. Wunderbarerweise befreite uns Unser HERR und geleitete uns in Sicherheit nach Tlaxcala, wo, wenn wir dieses im Kriegszustand angetroffen hätten, keiner von uns entkommen wäre, da wir alle erschöpft und verletzt waren. Aber sie bewahrten als gute Menschen den Frieden und die Freundschaft, den sie anfangs mit dem Marqués vereinbart hatten, und sie empfingen uns gut und liebenswürdig und hatten Mitleid zu sehen, wie es uns ging, und sie halfen uns mit Speise und mit dem, dessen wir bedurften.

In Tlaxcala waren wir einige Tage und kurierten unsere Wunden und erholten uns nach der Schwäche und den vergangenen Mühen. Von dort aus schickte der Marqués Boten nach Villa Rica de la Veracruz, damit sie Truppen, Pferde und die Munition, die es dort gab, herschafften. Und da der Marqués die Stunde nicht abwarten konnte, in der der Krieg wieder aufgenommen wurde und ihm jeder Tag wie ein Jahr erschien, da ihn das Geschehene so bedrückte, befahl er der Truppe, sich bereit zu machen und versicherte die Tlaxcalteken erneut seiner Freundschaft, die versprachen, gute und treue Freunde zu sein und ihm große Truppenhilfe zu gewähren, um wiederum Krieg gegen Cholula zu führen. Und so beschloß er mit den Spaniern und Pferden, die er hatte, sowie dem Kriegsvolk, das ihm die Tlaxcalteken gaben und was mehr als 3.000 Männer waren, auszurücken. Er beschloß, über die der Provinz Tepeaca tributpflichtigen Dörfer zu ziehen. Dort angekommen fanden wir so viel und so gut gerüstetes Kriegsvolk, daß sie uns viele Tage beschäftigten, ehe wir unser Vorhaben erledigt hatten. Schließlich erreichten wir einen Hauptort der Provinz, der sich Acacingo nennt, wo wir ein Lager aufschlugen, und von dort fielen wir in die Stadt Tepeaca und in die ganze Provinz ein, und wir taten dies in solch einer Kriegsmanier, daß sie das Geschehene bereuten und um Frieden baten, den sie zu den Bedingungen akzeptierten, die der Marqués ihnen stellte.

In diesem rechten Augenblick kam eine Masernepidemie, und sie kam so wild und grausam, daß ich glaube, mehr als ein Viertel der Indianer, die es in diesem Land gab, starb, was uns außerordentlich viel beim Führen des Krieges half und der Grund dafür war, daß er sehr viel schneller beendet war, denn, wie ich gesagt habe, starben bei dieser Seuche eine große Menge an Männern, Kriegsvolk, Fürsten, militärischen Anführern und tapferen Männern, mit denen wir sonst hätten kämpfen und sie als Feinde hätten hinnehmen müssen. Und wunderbarerweise tötete Unser HERR sie und vernichtete sie vor uns.

Danach wurden die Provinzen und Ortschaften von Tecamachalco, Quechula, Tehuacán, Zapotitlán, Estecala, Cholula, Guaquechula, Mitlán, Nepatlán de Tepeje oder Chiautla und unzählige andere Dörfer erobert, die befriedet wurden, und wenn alle Dinge, die geschahen, detailliert dargelegt werden müßten, würde man nie zum Ende kommen.

Und in dieser selben Zeit wurden Bevollmächtigte nach Kastilien und zur Insel Española abgefertigt, das waren Alonso de Avila, Diego de Ordáz und Alononso de Meza, und die Nachricht, die sie überbrachten, machten Alonso de Grado und ich. Zu dieser Zeit hatte der Marqués auch befohlen, in den Bergen Tlaxcalas viel Holz zu schlagen, damit das Holz nach Tezcuco getragen werde, um dort die Brigantinen zu fertigen, um mit ihnen in die Lagune von México einzufallen. Und nachdem alle die besagten Provinzen beruhigt waren und ein großer Teil des Landes Seiner Majestät untertan war, denn viele kamen aus Angst vor dem Krieg, um Frieden zu bitten und zu sehen, ob er ihnen gewährt würde, und wenn sie Kriegsvolk erbaten, gaben wir es ihnen, um damit gegen Rebellen vorzugehen. Und der Marqués beschloß, México anzugreifen oder nach Tezcoco zu gehen, um dort die besagten Brigantinen zu bauen. Und so wurde es ins Werk gesetzt. Und während all der besagten Kriege diente ich mit meiner Person, meinem Pferd und einigen Untergebenen, bisweilen hatte ich das Kommando über die Kavallerie. Und zu dieser Zeit beschloß der Marqués, daß einer der königlichen Beamten nach Alt-Villa Rica ging, weil gewisse Schiffe gekommen waren und die abwarteten, weil es kein Gebäude gab, in das sie ihre Ladung löschen konnten und um ein Inventar über die Handelswaren und Dinge, die sie brachten, anzufertigen, damit Seiner Majestät gedient sei indem Ihr die rechtmäßigen Anteile gezahlt würden, wenn es einen Bericht gäbe, wofür sie verlangt würden, und die Händler verpflichtet seien, da Seine Majestät befohlen habe, sie zu zahlen, und auch, um einige Dörfer, die in der Umgebung von Villa Rica aufständisch waren und den Hauptmann Hernán Martínez und mehr als 20 Spanier ermordet hatten, die für die Bewohner des Ortes auf der Suche nach Nahrungsmittel waren, sicher zu machen und in Frieden zu versetzen, weil die Bewohner des Ortes Angst vor ihnen hatten, und wegen anderer Dinge. Schließlich mußte ich glücklicherweise gehen, weil der Marqués es so befahl und wollte, und er hieß mich ein ziemlich gutes Pferd zurücklassen, das ich besaß und das in jener Situation nicht wenig wert war, und sagte, daß die Schiffe Pferde geladen hätten und mich mit einem anderen versehen würden. Um den Befehl und die Order des Hauptmannes auszuführen ging ich, aber gegen meinen Willen und nicht ohne Gefahr, denn nahe dem Weg gab es viele aufständische Dörfer. Und als ich in Villa Rica anlangte, führte ich alles, wofür ich gekommen war, so gut ich konnte aus und schickte die Schiffe fort. Und nach dem Abschicken kehrte ich zurück. Und ich fand den Marqués und alle Truppen in México, um den Krieg um die Stadt México zu einem guten Ende zu bringen. Und die Spanier hatten die Indianer in einem Teil der Stadt in die Enge getrieben, und innerhalb weniger Tage wurde der Fürst gefangen, und die Indianer waren besiegt.

Später siedelte der Marqués nach Cuyoacán über und ließ Leute zur Bewachung der Stadt und der Brigantinen zurück, - in Cuyoacán, wo die Beute und die Reichtümer aus Gold und Silber gesammelt wurden, die es gab. Und man kam darin überein, sie an Seine Majestät zu schicken, was in viel größerer Menge gemacht wurde als was man danach sammelte.

Während er dort war, beschloß der Marqués, einige von den Anführern jeweils mit einer kleinen Truppe zum Begutachten der Provinzen auszuschicken, um zu sehen, wie sie waren, ob sie im Frieden waren oder im Krieg und damit sie ermahnt wurden, sich Seiner Majestät zu unterwerfen und damit sie ermahnt wurden, von ihren Götzen und dem Glauben, den sie hatten, abzulassen und unsere Religion und unseren Glauben annähmen sowie, um die Zahl der Provinzen und Ortschaften zu erfahren und auch, um etwas Gold zu finden, damit es mit dem übrigen, das im Krieg erlangt wurde, an Seine Majestät geschickt werde. Und von den wenigen, die vom besagten Hauptmann für diese Aufgabe bestimmt wurden, war ich einer. Und ich ging mit einigen Kameraden, die mit mir gingen, und besuchte viele Provinzen und Ortschaften und erfüllte das, was mir vom Marqués aufgetragen worden war und führte das, was meine Aufgabe war, sehr gut aus. Ich überzeugte die besagten Provinzen und Ortschaften davon, Christen zu werden und von den Götzen abzulassen und daß sie im Dienste Seiner Majestät und in Freundschaft mit den Spaniern verblieben. Und ich fertigte Aufstellungen über die Einwohnerzahl jedes Ortes an, womit ich mir große Mühe gab.

Danach, sowohl als Verwalter der Sachwerte Seiner Majestät als auch als Stadtrat, wurde ich als einer der Bevollmächtigten zu Seiner Majestät geschickt, und alles Gold und Silber und die Reichtümer, die während des Krieges erlangt und bei den Inspektionen eingesammelt wurden, wurden mitgenommen, und so geschah es. Und als Beamter Seiner Majestät schrieb ich zusammen mit dem Marqués und den anderen Beamten Seiner Majestät von allem, was in diesem Land passiert ist, und in der verbleibenden Zeit baten wir um einige Dinge zum Wohl des Landes, die Ihrem Dienst nutzten. Und es gingen mit dem besagten Auftrag, dem Geschenk und den Berichten Alonso de Avila und Quiñones, und all dies nahmen wegen unserer Sünden und zu unserem Unglück die Franzosen und behielten es für sich.

Danach beschloß der Marqués, daß wir eine Stadt gründeten, und es schien ihm und allen Anführern seiner Truppe, daß sie in der Mitte und im Herzen von México gebaut werden solle, und so geschah es. Und als Beamter und Stadtrat des Königs half ich beim Vermessen und Organisieren, und ich war unter den ersten, die ein Haus in México bauten, nachdem es geordnet und vermessen war. Als der Marqués danach und während genau dieser Zeit sah, daß viele Provinzen und Ortschaften an der Küste des Mar del Norte, besonders die Provinzen Pánuco und der Tamoin und andere Ortschaften, aufständisch und rebellisch waren und nicht den Gehorsam gegenüber Seiner Majestät zusagen mochten, beschloß er, zu gehen und sie zu erobern und zu befrieden, und unter denen, die mit ihm gingen, ging ich als Hauptmann der Kavallerie und gab viel für die besagte Expedition aus, denn die Nägel und Hufeisen wurden in Silber aufgewogen, und ein Pferd kostete 1.000 Pesos. Und auf der Expedition hatten wir viele Kriege und beruhigten und eroberten viele Provinzen und Ortschaften und durchlitten viele und große Mühen, und ich diente viel, da ich Hauptmann der Kavallerie war, und viele Male mußte ich Vorstöße führen und hatte sowohl über Reiter als auch über Fußsoldaten das Kommando.

Nachdem wir das Erobern und Beschwichtigen der Provinzen beendet hatten, rebellierten die Ortschaften von Huchitepec, Totonilco und Oainatla und andere ihnen benachbarte, die in Frieden waren und Seiner Majestät und stellvertretend dem Marqués Gehorsam gelobt hatten und sich erhoben und Krieg zu führen begannen, als der Marqués in den Provinzen von Pánuco war, in denen ich als Hauptmann der Kavallerie mitging. In dem Krieg durchlitten wir viele Gefahren und Mühen bis wir sie erobert und befriedet hatten, was uns, weil das Land aus sehr rauhen Ebenen besteht, viele Mühen und Gefahren erleiden ließ. Und in den besagten Krieg investierte und verlor ich viel, denn eines Tages lauerten uns die Feinde an einem Engpaß auf und attackierten unsere Nachhut und fügten uns großen Schaden zu. Mir nahmen sie dort Gold, Silber, Kleidung und andere Dinge, die mehr als 2.000 Pesos wert waren. Und andere töteten sie, und es starben zahlreiche Pferde. Und von dort aus kehrten wir dahin zurück, wo sich der Marqués befand, in die Ortschaften von Tuzapa, und ich ging zur Küste nach Alt-Villarica, und von da kam ich zu dieser Stadt Temistitlán México. Und er schickte mich und den Veedor, Inspektor der Edelmetallschmelzereien, Rodrigo Alvarez Chico von der Ortschaft Tonatico aus und befahl, daß wir kämen und den Ort und die Leute, die wir in Cuyoacán gelassen hatten, zu überstellen, damit sie als Sklaven gebrandmarkt werden konnten und einige Indianer verkauft würden, die in den besagten Kriegen von Guchitepeque und den übrigen Ortschaften gefangen worden waren, weil sie rebelliert hatten. Dies wurde so ausgeführt wie der Marqués es befahl.

Nach dem Erzählten kehrte ich auf Befehl des Marqués ein weiteres Mal in die Provinz Pánuco zurück und [...] zu der Zeit, als dort Francisco de Garay ankam, eine weitere Menge Leute.

Nach dem Erzählten, als sich die Ortschaften Tecomastlavaca, Huantepeque, Gustlavaca und Quintepeque und viele andere benachbarte Orte erhoben und 20 Spanier tot, Kreuze verbrannt waren, Spanier überfallen und bekämpft wurden, die durch ihre Länder reisten, schickte der Marqués ihnen viele Boten und befahl ihnen, die Dinge, die sie taten und getan hatten, zu betrachten und sich zu rechtfertigen und warum sie rebelliert haben. Und als er sah, daß sie ihn hörten und nicht kamen, ging er gegen sie vor und schickte Kriegsvolk gegen sie. Seine Ermahnungen und Proklamationen nutzten überhaupt nichts, und sie wollten nicht kommen. Als er dies einsah, beschloß er, Truppen zu Pferd und zu Fuß gegen sie zu schicken, bevor es sich weiter ausbreitete und in jenem Land der Krieg aufflammte, und mich bestimmte er zum Hauptmann, um auf die besagte Expedition zu gehen und den Krieg zu führen, wenn sie nicht zum Frieden kommen wollten. Und so ging ich mit spanischen Reitern und Fußvolk sowie einer großen Menge Indianern aus dieser Stadt und anderer Gegenden. Und weil wir sie im Aufstand vorfanden, und dies mit Eifer, und sie überhaupt keinen Vergleich akzeptieren wollten, überzogen wir sie viele Tage lang mit Krieg bis wir ihren Fürsten gefangennahmen, der der Hauptgrund für ihren Aufstand gewesen war. Und wir richteten über sie, und auch viele andere wurden bestraft ohne ihnen das Leben zu nehmen, woraufhin alle übrigen um Frieden kamen, der ihnen gewährt wurde. Sie wurden ermahnt, daß sie sich als gute Menschen erwiesen und nicht erneut rebellierten, denn wenn sie rebellierten, sei es notwenig zurückzukommen und keinen Mann am Leben zu lassen. Und so waren sie bestraft und stellten keine Gefahr dar und wurden dazu veranlaßt, wieder in ihren Dörfern zu siedeln. Und allen der Umgebung wurde geraten, und sie wurden belehrt, daß sie nichts ähnliches täten. In all diesem diente ich Seiner Majestät mit großen Mühen und Gefahren und vielen Ausgaben, die ich in diese Expedition investierte.

Nach dem Erzählten wurde ich zweimal von dieser Stadt und allen Städten und Orten des ganzen Landes überredet und dazu bestimmt und ernannt, nach Spanien als Generalbevollmächtigter aller zu gehen. Das eine Mal im Jahr 1529. Und auf beiden Reisen erlitten die Schiffe, auf denen ich fuhr, ein Unglück. Sie gingen verloren und gingen entzwei, und ein Mal verließ ich das Schiff und entkam schwimmend, und ungefähr 35 Personen ertranken, und beide Male verlor ich alles, was ich sonst bei mir hatte, aber bei den besagten Schiffbrüchen und Verlusten unterließ ich es nicht, meinem Weg zu folgen, damit ausgeführt würde, was mein Auftrag war.

Und beide Male kam ich zum und war bei Hof während der notwendigen Zeit und stattete Seiner Majestät von den Dingen dieser Gegenden Bericht ab und bat ihn, zu befehlen, daß für die Dinge gesorgt werde, die notwendig waren, damit sie gemäß den Instruktionen und Bestimmungen des Stadtrats, die ich bei mir trug, abgeschlossen würden. Und das erste Mal handelte ich aus, daß eine Audiencia [i.e. ein königliches Appellationsgericht mit großen politischen und verwaltungsrechtlichen Vollmachten] käme und daß der Repartimiento auf Petition eingerichtet würde, wofür Seine Majestät auf mein Bitten hin sorgte. Und die ersten Oidores, die Richter der Audiencia, führten den Repartimiento so aus, wie er in den Instruktionen und Anordnungen erschien, die die besagten Oidores bei sich trugen. Und beide Male bemühte ich mich soweit ich konnte, daß getan, erledigt und besorgt werde, was dem Dienst Gottes, Unseres HERRN, und Seiner Majestät und dem Allgemeinwohl dieses Reiches und Staates nützte. Und obwohl sie mir beide Male Gehälter anboten und mir reiche Bezahlung versprachen, gaben sie mir später, da sie weder Güter noch die Möglichkeit dazu hatten, ungefähr bis zu 1.000 Pesos, so daß alles übrige, was eine ziemliche Menge war, mein Vermögen belastete.

Item. Seit 22 Jahren bin ich Stadtrat dieser Stadt, der erste und älteste Stadtrat in ihr und in dem besagten Amt und in der besagten Aufgabe, der von seiner Majestät eingesetzt wurde. In den Dingen, die den Dienst Seiner Majestät beförderten, war ich immer sehr bereit und besorgt, daß sie ausgeführt und für sie gesorgt würden, und ebenso für das, was das Wohl des Staates beförderte.

Item. Immer, seit der Marqués in dieses Land kam, hatte ich ein Haus mit Dienern und Personen, die während des Krieges in mein Gefolge kamen. Und nachdem diese Stadt von den Spaniern besiedelt wurde, habe ich viel besser für sie gesorgt. Und ich habe immer viele Bedienstete und eine Menge Pferde und Waffen aller Arten gehabt, und war immer für den Fall vorbereitet, daß die Eingeborenen sich erhoben oder der Statthalter oder die Oidores mir befahlen, zum Dienst irgendwohin zu gehen. Ich bin seit 17 Jahren verheiratet; ich habe eine Tochter, die mit Ginés de Mercado verheiratet ist, einem Edelmann und ehrenhafter Mann, und diese haben drei Töchter und einen Sohn.

Item. Ich habe drei Nichten aus Castilien hierhergebracht und habe sie mit Männern aus den Honoratioren dieser Stadt verheiratet, und ich gebe ihnen, was sie brauchen. Sie haben viele Söhne und Töchter, damit das Land bevölkert werde, und ich habe andere Bedienstete, die in dieser Stadt sind, verheiratete, all dies ohne die Hilfe von Seiner Majestät. Es kostet wenig und ist nur ein bißchen Luft, und für soviel bitte ich Euch: Wendet Eure gewöhnliche Milde und Güte auf mich an.

Die Indianer, die ich gehabt habe und habe, sind ein Viertel des Ortes Tlapa, was in bezug auf die Tribute ungefähr 600 Pesos wert ist. Ich hatte die Hälfte, die mir die Audiencia gab, also zuerst ein weiteres Viertel. Und weil Seine Majestät für niemanden [so viel] gab, was sie gaben, habe ich Seine Majestät [auf Anfrage] informiert, daß sie [i.e. die Oidores der Audiencia] es ihren Gefolgsleuten und Freunden [wie mich] und Verwandten gegeben haben. Seine Majestät befahl, es [mir] wegzunehmen, da ich kein Diener oder Verwandter [, sondern nur ein Freund der Oidores] war, [und jetzt stehe ich da] mit nur einem Viertel und das andere weggenommen.

Ich habe die Ortschaft Churubusco, die hinsichtlich des Tributs ungefähr 160 Pesos de Minas wert ist.

Ich habe die Ortschaft Cuametitlán, die alle 80 Tage als Tribut 16 Lasten Stoff, eine gewissen Zement und andere Kleinigkeiten zahlen muß. Aber Seine Majestät wisse, daß sie so Wenige und so Armselige sind, daß sie, wenn sie es auch nur ein Jahr erfüllen müßten, alle entvölkert würden. Und als ich das verstanden hatte und um es ihnen zu erleichtern, erließ ich ihnen den Stoff, weil sie mir 80 Männer zum Dienst in den Minen von Ayoteco gaben, so daß sie in ihren Häusern sind und niemals auch nur die Hälfte erfüllen. Und wenn an einem Tag 50 Indianer kommen, so gibt es am nächsten Tag keine 20, und am nächsten Tag 10, und so machen sie immer große Fehler, und wenn man es ihnen nicht nachsieht und durchgehen läßt, entvölkerte sich alles, und es bliebe niemand, der mir in irgendetwas dienen könnte.

Der Doktor Pedro Vázquez de Oropesa stammte aus Torralba, nahe von Villa de Oropesa, von woher sein Name de Oropesa stammt, obwohl seine Verwandten die Vázquez y Contreras waren. Er war Schüler des Colegio Mayor de San Bartolomé de Salamanca, wo er im Jahr [1]472 die Kutte annahm. Und von dort wechselte er zur Zeit der Katholischen Könige Don Fernando und Doña Isabel zum Königlichen Rat von Kastilien. Die Königin schickte ihm die Versorgung einiger Lehen, und er wollte weder sie, noch andere kirchliche Pfründe. Sie bot ihm das Erzbistum Toledo, und er wollte es auch nicht annehmen, obwohl er zwei Wochen mit sich daüber rang. Er zog sich nach Torralba zurück, und dort wurde er sehr viel von Leuten aller Art besucht. Und als der Kaiser Karl V. vorbeikam, verzichtete er auf die Hälfte des Einkommens, das sie ihm gaben, und sagte, daß ihm die andere Hälfte genügte, aber das wurde ihm nicht gewährt. Er starb in dem besagten Ort Torralba und ordnete an, daß mit seinen Gütern ein Hospital errichtet und drei Kaplanstellen für seine und der Könige Seelen geschaffen würden. Dies berichtet der Doktor Pedro de Salazar y de Mendoza, Penitenz-Domherr der Santa Iglesia de Toledo, in der Chronik, die er über den Großkardinal von Spanien, Don Pedro González de Mendoza, Erzbischof von Toledo, schrieb, gedruckt in der selben Stadt Toledo im Jahr 1625, im zweiten Buch, Kapitel 75, auf dem Blatt 415 und [4]16.

[Unterschrift]